Nachdem seit unserem einzigen Sieg 2004 endlose sieben Jahre ohne Titel ins Land gezogen sind, haben wir es in diesem Jahr völlig überraschend wieder gepackt und den Pott bei unserem eigenen Turnier nach Hause geholt. Gehofft hatten wir auf einen solchen Triumph schon lange nicht mehr. Das Teilnehmer- feld wurde von Jahr zu Jahr stärker und wir hatten in den letzten Jahren unsere liebe Mühe, überhaupt das Minimalziel Halbfinale zu erreichen.  

Auch dieses Jahr sah es zunächst nach allem anderen als Turniersieg aus. Gleich im ersten Gruppenspiel trafen wir auf die Nortmoor/Detern Allstars, den Sieger des Jahres 2009. Die Jungs waren gleich von Beginn an hellwach, was man von uns nicht gerade behaupten kann. Schon nach 5 Minuten ein katastrophaler Abspielfehler in der Abwehr genau in die Füße des Gegners, der brachte die Kirsche gleich scharf rein, zu allem Überfluss wurde der Schuss noch abgefälscht und das Ding zappelte im Netz…na bravo! Wer nun geglaubt hatte, dass man so ein dummes Ding nur einmal kassieren kann, wurde kurz darauf eines besseren belehrt, denn selbstverständlich sind wir jederzeit in der Lage, den gleichen Fehler mehrmals zu machen. Wieder den Gegner aus der Abwehr heraus direkt angespielt...Schuss…Tor…0 : 2…tolle Wurst.

Es wurde zwar noch alles versucht, aber wir setzten noch einen drauf und haben kurz vor Schluss mit einem abgefälschten Eigentor unsere grandiose Leistung mit dem 0 : 3 gekrönt.  

Schwer ernüchtert schlichen wir nach dieser Auftaktklatsche vom Platz. So konnte es nicht weitergehen, sonst enden wir hier noch als Kanonenfutter. Im zweiten Spiel kam dann LZV Flachsmeer, gegen die wir in den letzten Jahren immer gut ausgesehen hatten. Das war die Chance, die Schmach aus dem ersten Spiel wieder auszubügeln. Die Jungs aus Flachsmeer spielten zwar stark, aber diesmal stimmte unsere Einstellung und wir gingen früh mit 1 : 0 in Führung, die wir dann auch bis zum Abpfiff gehalten haben. Nun hatten wir es wieder selbst in der Hand, die Vorrunde zu überstehen, da sich die anderen Teams jeweils mit Unentschieden begnügt hatten.  

Im dritten Spiel gegen den Vorjahressieger Warsingsfehn musste mindestens ein Unentschieden her, um ins Halbfinale einzuziehen. Und siehe da, unser Kampfgeist war wieder geweckt und schon nach wenigen Minuten stand es 1 : 0 für uns. Das wollten die Fehntjer als Titelverteidiger natürlich nicht auf sich sitzen lassen und rannten ein ums andere Mal auf unser Tor. Doch dank unserer starken kämpferischen Leistung hat es zu mehr als dem 1 : 1 Sekunden vor Schluss nicht gereicht. Wider Erwarten standen wir doch noch im Halbfinale und der Titelverteidiger durfte nach der Vorrunde die Segel streichen.  

Im Halbfinale wartete dann Neermoor auf uns, die in der anderen Vorrundengruppe bis dahin alles weggefegt hatten. Das hatten sie wohl auch mit uns vor, denn gleich zu Beginn fiel das 0 : 1 und angesichts der Chancen im Minutentakt hätten wir uns über einen höheren Rückstand nicht beklagen dürfen. Aber wie es im Fußball nun mal so ist…wenn man die Dinger vorne nicht nutzt, klingelt es hinten irgendwann. Eine hohe Hereingabe auf den Kopf von Holger Albers, der hatte einen Geistesblitz und zog die Rübe ein, da er hinter sich einen Mitspieler ahnte und Heinz bekam das Ding direkt auf den Schlappen, versenkte ihn zum 1 : 1 und zauberte damit einen herrlich schockierten Ausdruck auf die Gesichter des Gegners. Gleich danach ertönte der Abpfiff und es kam zum Elfmeterschießen. Hierbei bekleckerten sich die Jungs aus Neermoor dann allerdings nicht gerade mit Ruhm, denn sie haben nicht einen einzigen Elfer gegen uns versenkt, während wir die ersten drei locker eingenetzt haben. Das war’s dann wohl für Neermoor…raus gegen den vermeintlich schwächeren Gegner und wir standen im FINALE.   

Im Endspiel wartete dann mit dem Sieger der Jahre 2006 und 2007, der Kruidengasse, noch ein schwerer Brocken auf uns. Durch unseren ersten Finaleinzug seit 2004 hatten wir jedoch Blut gerochen und setzten alles auf eine Karte. Wir machten unser bestes Spiel im ganzen Turnier und nur dem überragenden Torwart der Kruidengasse war es zu verdanken, dass wir nicht schon hoch in Führung standen. Die Minuten verrannen und alles dachte schon an Elfmeterschießen, da passierte es dann doch noch. Aus einem Getümmel vor dem Tor drückten wir die Pille irgendwie über die Linie und gingen verdient mit 
1 : 0 in Führung. Wir ließen nichts mehr anbrennen und kurz danach kam der erlösende Abpfiff. Der Titel gehörte uns und der Pott kommt endlich nach Hause. Hier fühlt er sich auch am wohlsten.

Schon klar, dass danach alle Dämme brachen und das Preisgeld gleich vor Ort an der Theke umgesetzt wurde. Hoffentlich müssen wir nicht wieder 7 Jahre auf den nächsten Sieg warten.